— KATHMOGRAPHY

wir sind 12.

gentrifizierung wird prinzipiell als etwas schlechtes gehandelt; doch wohnt man in einer gegend, die mehr als nur verschrien ist, wird einem dieses wort gar nicht so unlieb. ich bin seit eh und je eine waschechte meidlingerin. das berühmte meidlinger L habe ich zwar schon längst verlernt, doch wegziehen kommt für mich nicht in frage. ich finde es durchaus unterhaltsam jeden tag am geldwäsche-chinesen vorbeizulaufen und der ganzen familie beim nächtlichen pyjamakränzchen vor dem TV zuzuschauen. auch wage ich mich zu behaupten, dass es in meiner strasse in einem unscheinbaren kellerlokal einen motivierten schlangenzüchter gibt. dem geruch nach eine schlangengroßzucht. ja, der 12. ist toll! zugegeben mache ich mich öfters über die ghetto zustände in meinem gretzel lustig, doch am ende des tages würde ich nicht mit anderen tauschen wollen. warum auch, wenn man die kleinen dinge, verändern kann?!

ganz nach dem motto wir sind mehr, wurde vor einigen wochen im 12. bezirk eine bürgerinitiative zur gretzelaufbesserung gestartet. sabina nassner-nitsch startete den verein wir sind 12, der sich einmal monatlich trifft um sachen systematisch anzugehen. ziel ist es, die eigene gegend lebenswerter zu gestalten und angelegenheiten möglichst konstruktiv der bezirksvorstehung vorzutragen. wer von euch also ein meidlinger ist und für seine wohngegend so brennt, wie ich, der sollte rasch wir sind 12 beitreten. wir sehen uns beim nächsten meeting am 14. jänner 2013! auf ein neues!


2 comments
  1. carmen says: 17. Dezember 201210:40

    kleine anmerkung: gentrifizierung und grätzelaufwertung in form partizipativer bürgerInnengestaltung sind zwei verschiedene paar schuhe.

    • Monika says: 17. Dezember 201210:41

      das ist natürlich richtig, aber am ende des tages kann es genau da hin laufen.. es hängt von den strategien ab, die angewendet werden und auf lange sicht kann es durchaus von interesse für die regierung sein, es dahin zu steuern..

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